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Sicherheit kostet so wenig bei

Hoch und runter in 2023

homo.net Info vom 28. Dezember 2023
von Webmaster Jan

 

Das Beste kommt zum Schluss. 20 Jahre nach der vermeintlich vollständigen Entschlüsselung des menschlichen Genoms müssen wir Laien mit Erstaunen erfahren, dass damals nur das weibliche Genom entschlüsselt wurde.

Endlich ist auch das viel komplexere Y-Chromosom vollständig entschlüsselt. Mit Hilfe des Y-Chromosoms können Männer nun ihren Stammbaum über sehr viele Generationen zurückverfolgen. Das Y-Chromosom wird immer vom Vater an den Sohn weitergegeben, so dass die männliche Erbfolge eindeutig nachvollzogen werden kann.

In diesem Jahr wurde auch festgestellt, dass gleichgeschlechtliche Sexualität bei männlichen Rhesusaffen weit verbreitet ist und vererbt werden kann.

Bleibt die Frage, wann diese neuen Erkenntnisse Eingang in die Schulbücher finden. In Florida, USA, sicher nicht so bald. Dort strebt Gouverneur Ronald DeSantis mit einer Anti-Schwulen-Kampagne die Präsidentschaft an. Seine konservative Homosexuellenpolitik machte das ganze Jahr über Schlagzeilen.

Religiöse oder moralische Bedenken, der Schutz der Arbeitgeber und die Gewissensfreiheit der Ärzte stehen für ihn im Vordergrund. Das Verbot schwuler Bücher und keine nackte David-Statue im Klassenzimmer sind ihm wichtiger als Aufklärung, umfassender Kunstunterricht und eine umfassende Sexualerziehung der Jugend. Anders in Kalifornien, wo die Zensur von Schulbüchern inzwischen ausdrücklich verboten ist, um Vielfalt zu fördern.

Disney integriert einen schwulen Jungen als ganz normale Figur in einen Zeichentrickfilm, und ein Münsteraner Tatort lockt mit politischer Unkorrektheit und Verspottung des woken Genderwahnsinns über 13 Millionen Zuschauer an. Ein paar deftige Schwulenwitze dürfen natürlich auch nicht fehlen. Damit ist dieser Tatort Spitzenreiter bei den Einschaltquoten.

In Mexiko gaben sich 989 Paare das Ja-Wort, darunter wie selbstverständlich 35 gleichgeschlechtliche. Auch die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern bietet eine unkomplizierte und stressfreie Segnung als Service für Kurzentschlossene an, mit der sie massenhaft gleichgeschlechtliche Ehen anlocken will.

Die katholische Kirche hingegen debattiert das ganze Jahr endlos und kommt schließlich zu dem Schluss, dass auch Schwulen der Segen, der für alles und jeden gilt, nicht vorenthalten werden sollte. Damit macht sie deutlich, dass sie sich nicht ändern wird bis ans Ende aller Tage - oder zumindest bis ans Ende dieser Art von Kirche.

Lettland wählt einen homosexuellen Präsidenten. Mit einem Paukenschlag führt Nepal als zweites Land in Asien und als 35. Land weltweit die Ehe für alle ein. In wenigen Tagen folgt Estland. Dort sind gleichgeschlechtliche Ehen ab dem 1. Januar möglich - natürlich auch online, dank der vollständigen Digitalisierung der Verwaltung. Ein Anblick, der deutsche Faxbeamte hoffentlich vor Neid erblassen lässt.

Russland verklagt und verbietet innerhalb einer Woche die nicht existierende „Internationale LGBT-Bewegung“ durch den Obersten Gerichtshof. Einen Tag später wird ein Musiksender wegen LGBT-Propaganda verurteilt, Razzien in Moskau erschüttern die Schwulenszene und der größte Club in Sankt Petersburg gibt auf und schließt.

In Hongkong, Bulgarien und Kenia stärken Gerichte die Rechte von LGBT-Personen. Für Kenia könnte dies allerdings eine Hiobsbotschaft sein, denn das Parlament arbeitet an einer massiven Verschärfung der Strafgesetze gegen Homosexuelle, ähnlich wie im Nachbarland Uganda, wo die Todesstrafe für schwule Straftaten wieder eingeführt wurde. Auch Nigeria, das bevölkerungsreichste Land Afrikas, geht mit Razzien gegen Schwule vor.

Das Jahr 2023 war geprägt von Fortschritten und Rückschlägen für und gegen die Rechte und die Anerkennung von Schwulen. Es bleibt zu hoffen, dass das kommende Jahr mehr positive Entwicklungen bringen wird. Geil wird es allemal.

Frohes Neues Jahr
Jan
Webmaster
vom homo.net Team

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